Gästeseite
 
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        Grade Füße - fade Grüße

Solltest du jemand beim Baden grüßen,
musst du das nicht nach Graden büßen.
Doch musst du erst dein Greifen süßen,
wolltest du ihn beim Seifen grüßen.

Im Schüttelrund viel Rüttelschund.
Wenn grau dein Mus, dann mau dein Gruß.
Ich will das Ostermahl grünend süßen
und meine Freunde sühnend grüßen.

Gottfried Rehm


        Politiker

Ich habe NIEMALS bange gelogen
sondern nur die Wahrheit „lange gebogen“!

Hardy Kruder
 

        Frisch verliebt

Wie sie, nur Sehnsucht habend, lang,
an seinen Lippen labend hang!
Denn Leidenschaft, sie bliebe lind,
wär’ manchmal nicht die Liebe blind...

Hardy Kruder



 

Neid lacht wie Leid,
wacht nie weit.
Nacht lieh Neid,
lacht wie Leid,
wacht nie.

Dieses Gedicht sieht auf den ersten Blick nicht nach einem Schüttelreim aus. Anders eingeteilt, wird klar, dass es sich hierbei um einen Schüttelreim mit Tripelreimen handelt.

Neid lacht wie
Leid, wacht nie
weit. Nacht lieh
Neid, lacht wie
Leid, wacht nie.

Peter Wirrnetz


Sonette von Heitrud und Reiner Scholz


Limericks von Peter Wirrnetz



Das Frühlingserwachen von KLEN hat eine Fortsetzung erhalten. Es ist komplett weiter unten zu lesen.


Kredenzt er Schnaps aus Tannennadeln,
muß man den Henri Nannen tadeln.

„Reiß’ los dich von der Wiege, Liese!
Komm zu mir auf die Liegewiese!“

Das Opfer schrie im Mondschein:
„Ihr guten Räuber schont mein!“

„Was sitzt da unterm Rosenblatt?“
„Beruhig’ disch, det is bloß ‘n Ratt’!“

„Ich“, schreit der Franz am Biertresen,
„ich kaufe nur in Trier Besen!“

Rosemai M. Schmidt


    Dramatisches Begebnis

Die Leut’ im Boot mit Nachenloch
sind ahnungslos und lachen noch.
Doch zwei von ihnen lachen nicht,
sie machen flugs im Nachen Licht.
Die Kerzenflämmchen glimmern weich,
die Nachenfahrer wimmern gleich.
Danach ans Ufer rege wich
ein jeder in den Wegerich.

Rosemai M. Schmidt


Manch Süppchen vom Rind ich mit Mühe kochte.
Vorbei ist die Zeit, als ich noch Kühe mochte.

Sonja Stransky


Geschüttelte Limericks von Erika Wendelken


Das Märchen von des Recken Hosen,
die rutschten bei den Heckenrosen
 

Auf Kissen dreier Lagen saß
ein Schwesternpaar, das Sagen las:

Als die Maid im Regen sang,
ihr Held – mit ihrem Segen – rang.
„Der Knopf!“, rief‘s von der Rosenhecke,
„Gib acht! Verlierst die Hosen, Recke!“
Drauf warf sie ihm den Fingerring,
den der geschickte Ringer fing,
daß er darum den Faden winde,
die Hos’ nicht an den Waden finde.
Der Feind, damit – ob Ringers Schwäche –
er flugs die Wucht des Schwingers räche,
schlug zu und traf des Recken Hand,
den warf es an den Heckenrand.
Worauf er – ohne Zwecke – hickte
und Zweige von der Hecke zwickte.
Er sprach: „Glaub nicht, ich winke lange“,
und schlug dem Feind die linke Wange.
Der Gegner zeigt’ die leere Hand.
Er räumte flugs das hehre Land,
worauf er sich zum Trosse schlug.
Der Held die Maid zum Schlosse trug.
„Kredenz’ ich dir, mein Hagen, Saft?“
„Das wäre wirklich sagenhaft!“
Er sprach, sie beide seien frei,
doch schöner noch das Freien sei.
Sie wurde weich wie Watte gar
als Hagen dann ihr Gatte war.

Den Finger tief im Nasenloch
die Mädchen nächtens lasen noch.

Rosemai M. Schmidt


      Frühlingserwachen

Im Lenz der Bauer Klee schneid’t;
der Berg trägt noch ein Schneekleid.
Doch, wenn‘s dann wieder sonnig wird,
wenn leis’ die Mücke wonnig sirrt,
wenn wir uns endlich sonnen wollen,
was wir auch voller Wonnen sollen,
wenn Kinder Palmenfieder winden
und Ostereier wieder finden,
wenn Lautenklänge, Lieder fliegen,
und Pärchen unterm Flieder liegen,
wenn Lüfte leis’ den Flieder wiegen :
dann,
            leider,
                        kommen wieder Fliegen.
 

Ein Zwischenhoch, ‘ne Weil’, mit Sonne:
Die Mädchen hüpfen Seil mit Wonne
(beim Laufen und beim Fangen spielen
oft aus den Haaren Spangen fielen).
Und wie sie durch die Hecken schlüpfen,
und Eis und Lollies schlecken, hüpfen:
Paßt auf, wenn Euch die Hecken zausen,
weil drinnen gerne Zecken hausen.
Manch einer ob der Zecken schreit,
na ja, jetzt ist halt Schrecken-Zeit:
Ihr Saugorgan entzündlich stecken
in Dich,
             das wollen
                                stündlich Zecken.
 

Nicht nur der Wald alleine ruft:
„Kommt, Städter, hier ist reine Luft!
Die Arme voller Lust zu breiten
heißt, Atem durch die Brust zu leiten.
Wohl mit die größten Wonnen sind,
im Hain bei Duft und „Sonnenwind“
voll Glück und Ruh’ im Leeren schweben
weit losgelöst vom schweren Leben,
wo blätter-flirrend Espen weilen.“
Doch picknick-wärts zwei Wespen eilen;
... trifft noch der Rest des Schwarmes ein:
Dann
         hüte Dich,
                            Du armes Schwein!

KLEN



 

        Abendlicher Abschied

Da sie ihn bald beim Trinken wähnt,
ihr Auge schon beim Winken tränt.
Doch sie, die unter Tränen winkt
alsbald muß ich‘s erwähnen? trinkt!

lurchi mehleck



 

Ich spür bei manchen treuen Frauen,
dass sie sich nicht zu freuen trauen.

Gebt acht, dass ihr im Fichtenwald
nicht in die Hand von Wichten fallt.

Ein Schlüpfer auf dem Damenlenker
beflügelt selbst den lahmen Denker.

Ich glühe wie ‘ne Heizröhre,
wenn ich von deinem Reiz höre.

Beträchtlich wuchs des Killers Scham,
wenn er aus Stücken Schillers kam.

Bist du erst mal an Bertolt Brecht geraten,
dann wird dir die Moral zurechtgebraten.

Beträchtlich wuchs des Killers Scham,
wenn er aus Stücken Schillers kam.

Bist du erst mal an Bertolt Brecht geraten,
dann wird dir die Moral zurechtgebraten.

Was sich um deine Brille schlingt,
das ist es, was das Schrille bringt.

Paul Pfeffer



Ihr wolltet keinen Stoiber-Rat,
jetzt habt Ihr Euren Räuberstaat!

Hartz-Konzept
Die Roten tun sich schwer mit Hartz.
Da hilft nur eines: Her mit Schwarz!

Dr. Gunther Beck


Ein schöner Limerick, nicht geschüttelt:

Ein bildhübsches Mädchen aus Peine,
das hatte zwei Jungs an der Leine,
konnt’ sich nicht entscheiden
für einen von beiden
jetzt sitzt sie zu Hause alleine.

Peter Teich




 

Hauen und Stechen
 

Weil Liese in der Wiese liegt
und träumend sich die Liese wiegt,
belauert ihre Rückenmasse,
'ne tierisch miese Mückenrasse.
 

Ein Schrei ertönt, dann spucken, zicken.
In Lieses Rücken zucken, spicken
Rüssel, die nun sausend tanken,
weil von den Biestern tausend sanken.
 

Selbst vorn, sich auf den Magen platschend,
bekämpft sie wild die Plagen matschend.
Denn auch an Lieses Busen schmiss
sich eine, die beim Schmusen biss!
 

Durch Stiche, die am meisten drücken,
der oberfiesen, dreisten Mücken,
erteilt die Liese trampelnd Strafen,
bis ihre Füße strampelnd trafen.
 

Und weil nun Lieses Knute schallt,
die auf die eigne Schnute knallt,
fließt leider auch vom Hauen Blut
auf Lieses schönen, blauen Hut.
 

Immer schlimmer graben lausig
Mücken weiter, laben grausig
ihren Blutdurst, trinken, sudeln.
Liese lallt im Sinken, Trudeln.
 

Hässlich juckten miese Wunden,
Liese ließ sich Wiese munden,
die benommen, schlierig guckte
grasend Rasen gierig schluckte.

---

Da ich nun die Reime schlang,
mit dem Nasenschleime rang,
lasst mich Tränen rinnend singen,
um das Schlusswort sinnend ringen.
 

Mücken kann man sauer schlagen,
doch ich möchte schlauer sagen:

Wollt ihr nicht mit Klagen leiden,
wenn die Mücken Nacken jagen,
müsst ihr euch in Lagen kleiden.
Lasst die Biester Jacken nagen!

Steffen Heinig


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