Neuer Zustand von Flüssigkeiten entdeckt

(Meldung vom 17.3.1999)

Flüssigkeiten zeichnen sich eigentlich dadurch aus, daß die Moleküle sich in keiner erkennbaren Ordnung befinden. Unter bestimmten Bedingungen ordnen sie sich aber doch. Das berichten jetzt Pulak Dutta und seine Kollegen von der Northwestern University in den Physical Review Letters. Dies geschieht beispeilsweise dann, wenn sich die Flüssigkeiten in der Nähe einer festen Oberfläche befinden, wenn sie durch eine Pore gedrückt werden oder sich zwischen zwei Platten befinden. Den Zwischenzustand zwischen einem Festkörper und einer Flüssigkeit konnten die Physiker enthüllen, indem sie einen dünnen Film einer Flüssigkeit mit dem Namen TEHOS auf einer Silikonoberfläche mit extrem hellen Röntgenstrahlen bestrahlten. Sie erhielten ein Interferenzmuster, dessen Analyse zeigte, daß die Flüssigkeit sich an der Silikonoberfläche zu drei festkörperähnlichen Lagen formte, die jeweils ein Molekül dick waren. Während sich ein Festkörper im Interferenzmuster an scharfen Spitzen erkennen läßt, weisen Flüssigkeiten flache Wellen auf. Das Muster der TEHOS-Moleküle lag dazwischen. Außer den Grundlagenforschern hat auch die Industrie Interesse an dem merkwürdigen Zwischenzustand: Die Ergebnisse lassen sich nutzen, um Eigenschaften und Versagen von Schmiermitteln genauer zu untersuchen.

[Quelle: Ute Kehse, Northwestern University]

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