Neuer Zustand von Flüssigkeiten entdeckt

Die bisherige Vorstellung, dass Flüssigkeiten stets flüssig sind, muss nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen als überholt betrachtet werden. Manche Flüssigkeiten können in einen Zustand übergehen, den die Physiker ‚überflüssig‘ nennen. In diesem Zustand haben die Flüssigkeiten die Eigenschaft, ohne unser eigenes Zutun ein Gefäß zu verlassen und in noch unbekannten Kanälen zu versickern. Weil dieser Zustand nicht bei allen Flüssigkeiten auftritt und nicht direkt beobachtbar ist, wurde ihm bisher nicht die nötige wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil. Doch inzwischen widmen sich immer mehr Forscher aus aller Welt diesem erstaunlichen Phänomen. Die Tatsache, dass der überflüssige Zustand nicht direkt beobachtbar ist, liegt an den Quanteneffekten. Ein Objekt, das beobachtet wird, verhält sich anders, als ein Objekt, das nicht beobachtet wird, siehe Schrödingers Katze.

Ich will das nun an einem Beispiel verdeutlichen.
Lasse ich ein gut gefülltes Whiskyglas stehen und beobachte es eine Weile nicht mehr, so stelle ich nach einiger Zeit fest, dass das Glas leer ist. Nach der bisher geltenden Theorie ist die Leere des Glases auf eine plötzlich einsetzende Verdunstung zurückgeführt worden. Das würde aber eine plötzliche Temperaturerhöhung in Verbindung mit einer sehr geringen Luftfeuchtigkeit voraussetzen. Da diese Voraussetzungen nur selten auftreten, kann dieser Effekt nur mit dem Übergang des Whiskys vom flüssigen in den überflüssigen Zustand erklärt werden.
Damit der überflüssige Zustand überhaupt auftritt, sind mehrere Voraussetzungen nötig.

  1. Die Flüssigkeit darf nicht beobachtet werden. Forscher, die tagelang vor ihrem Whiskyglas saßen, konnten den Effekt nicht feststellen, bis sie schließlich frustriert das Glas selbst austranken. Hier muß leider festgestellt werden, dass einige unseriöse Wissenschaftler das geleerte Glas mit dem überflüssigen Zustand erklärt und das auch noch veröffentlicht hatten, wodurch sie dem Ansehen der Wissenschaft großen Schaden zugefügt hatten.
  2. Es muß sich um eine geeignete Flüssigkeit handeln, denn nicht alle Flüssigkeiten sind gleichermaßen betroffen. Während Weihwasser nur sehr selten in den überflüssigen Zustand übergeht, kommt der Effekt bei Flüssigkeiten, die als Getränk angesehen werden, weit häufiger vor. Dabei zeigt es sich, dass die Getränke, die Alkohol bis zu 40% oder leicht darüber enthalten, am stärksten zur Überflüssigkeit neigen.
  3. Das Gefäß muss hinreichend gefüllt sein. Wie die Untersuchungen gezeigt hatten, hängt der überflüssige Zustand stark von der Füllung eines Gefäßes ab. In einem Glas, das nur noch eine kleine Pfütze von Whisky enthält, tritt der Effekt fast nie auf, in gut gefüllten Gläsern hingegen sehr oft. Ist das Glas nur wenig gefüllt, überdeckt der Verdunstungseffekt den überflüssigen Zustand, der dann leider nicht weiter nachweisbar ist.
  4. Es muss mindestes eine Person vorhanden sein. Statistisch gesehen tritt die Überflüssigkeit um so häufiger auf, je mehr Personen sich in einem Raum befinden. In seltenen Fällen reicht auch die Anwesenheit von anderen Wirbeltieren, besonders Warmblütern, aber auch in Anwesenheit von Insekten oder Mollusken soll sie schon beobachtet worden sein.
Da die Forschung auf diesem Gebiet noch am Anfang steht, darf man auf weitere Erkenntnisse zur Überflüssigkeit gespannt sein.

Dr. B. Scheuert

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